8. Januar 2017
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- Erscheinungstermin: 4. Mai 2016
- Entwickler: Glitchers (Großbritannien)
- Plattformen: iOS, Android
- USK: Ohne Altersbeschränkungen
- Genre: Adventure, Free-to-Play
- Spieler: 1
Spielen und gleichzeitig Gutes tun – das ist ab mit dem mobilen Spiel „Sea Hero Quest“ möglich, mit dem die Deutsche Telekom die Demenzforschung unterstützt. Wie das Unternehmen auf der re:publica in Berlin bekannt gab, soll mit Hilfe des Spiels die Grundlagenforschung für Demenz einen großen Schritt nach vorne gebracht werden. Die Deutsche Telekom hat das Projekt in enger Zusammenarbeit mit internationalen Partnern aus Forschung und Wissenschaft entwickelt. Dazu gehören die gemeinnützige Organisation Alzheimer’s Research, das University College London, die Universität von East Anglia sowie der Spieleentwickler Glitchers.
Demenz ist eine der größten medizinischen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Schätzungen zufolge leben weltweit knapp 50 Millionen Menschen mit Demenz. Laut dem „Global Alzheimer’s Report 2015“ werden im Jahr 2050 rund 135 Millionen Menschen betroffen sein. Die Krankheit schränkt vor allem das Erinnerungsvermögen ein und führt bei Betroffenen auch zu Desorientierung und Isolation. Sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt, rechnet die Deutsche Alzheimer Gesellschaft mit etwa drei Millionen Erkrankten im Jahr 2050 in Deutschland. Demenz ist keine reine Alterskrankheit und kann jeden treffen – unabhängig von Alter, erblicher Veranlagung, Lebensstil oder sozialem Status.
Die Deutsche Telekom ist überzeugt, dass innovative Technologien und neue Services, wie mobile Spiele, unser Leben verbessern können. Hans-Christian Schwingen, Markenchef der Deutschen Telekom: „Weltweit verbringen Menschen drei Milliarden Stunden mit Onlinespielen, insbesondere auf Smartphones – pro Woche! Da wir bei der Telekom an die Kraft des Teilens glauben, haben wir überlegt, wie wir viele Menschen für die Idee begeistern können, Spielen und gleichzeitig Gutes tun miteinander zu verbinden. Dabei ist ein neuartiges mobiles Spiel heraus gekommen, das nicht nur Spaß macht, sondern jedem Spieler auch nur wenig Zeit abverlangt, um die Demenzforschung einen großen Schritt voran zu bringen.“
Bei „Sea Hero Quest“ werden Wissenschaftlern anonyme Spiel-Daten über das Navigationsverhalten und die räumliche Orientierung des jeweiligen Spielers zur Verfügung gestellt. Denn die Einschränkung der räumlichen Orientierung ist bei vielen Demenzkranken ein frühes und alltagsrelevantes Symptom. Sie finden sich selbst in vertrauten Umgebungen nicht mehr zurecht. Jüngste klinische Untersuchungen geben zwar Anlass zur Hoffnung, dass es künftig möglich sein wird, den Krankheitsverlauf von Alzheimer, der häufigsten Form von Demenz, zu verzögern. Allerdings bleiben Früherkennung und Diagnose der demenziellen Erkrankungen eine Herausforderung.
Forschern in aller Welt liegen zwar Daten von Erkrankten vor, aber kaum Vergleichsdaten von gesunden Menschen. Die Analyse der Daten aller Spieler aus „Sea Hero Quest“ wird dazu beitragen, erstmals Normdaten für die räumliche Orientierung zu gewinnen. Diese Normdaten werden als Grundlage für die frühzeitige Diagnose einer Demenz dringend benötigt. „Sea Hero Quest“ kann auf dem Smartphone oder Tablet gespielt werden. Die Spieler begeben sich auf eine Entdeckungsreise und steuern mit dem Boot durch verschiedene Landschaften. Wie sie anhand von Karten durch die virtuellen Welten navigieren, gibt den Wissenschaftlern Aufschluss über das menschliche Orientierungsverhalten. In jeder Spielsekunde werden anonyme Daten über das Navigationsverhalten der Spieler gesammelt. So können 100.000 Spieler in zwei Minuten Spielzeit Daten generieren, die sonst über 50 Jahre herkömmlicher Forschung auf diesem Gebiet beansprucht hätten. Dazu Dr. Hugo Spiers, University College London: „Dieses Projekt bietet erstmals die Chance zu untersuchen, wie sich tausende von Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen räumlich orientieren. Es hilft Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie wir unser Gehirn beim Navigieren nutzen. Zudem unterstützt es die Demenzforschung bei zukünftigen Arbeiten zu Diagnostik und Arzneimitteltherapie.”
Hilary Evans, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Organisation Alzheimer’s Research, unterstreicht die Bedeutung des Projektes: „In der Demenzforschung gibt es bisher kein Projekt dieser Größenordnung. Mit dem von der Deutschen Telekom initiierten mobilen Spiel „Sea Hero Quest“ können wir einen unschätzbaren Datenpool erheben. Bisher dauerte es Jahre, Vorhaben dieser Art zu koordinieren, und die Ergebnisse lieferten bestenfalls eine Momentaufnahme über das Verhalten einer sehr kleinen Gruppe von Freiwilligen. An der bislang größten Studie zur räumlichen Orientierung nahmen knapp 600 Freiwillige teil. Der Forschung einen Zugang zu einer Crowd-Sourced-Datenbank dieser Art und Größenordnung zu gewähren und noch dazu in so kurzer Zeit – das ist genau die Art von Innovation, die wir benötigen, um den nächsten Durchbruch in der Demenzforschung zu erzielen.“
„Sea Hero Quest“ ist weltweit für iOS- und Android-Geräte verfügbar und kann ab sofort über den App Store sowie Google Play heruntergeladen werden. Das Spiel ist kostenlos. Innerhalb des Spiels werden anonyme Daten über das Navigationsverhalten gesammelt. Zusätzlich können die Spieler freiwillige Angaben zu Geschlecht, Alter und Herkunftsland machen. Die anonymen Daten werden gemäß deutschem Bundesdatenschutzgesetz in einem hochsicheren Rechenzentrum der T-Systems in Deutschland gespeichert. Um möglichst viele Menschen auf „Sea Hero Quest“ aufmerksam zu machen und so Daten zu generieren, begleitet die Deutsche Telekom die „Game for Good“-Initiative in dreizehn europäischen Ländern mit Kommunikationsmaßnahmen – unterstützt von Saatchi & Saatchi, London, die als Kreativagentur auch die Entwicklung und Umsetzung des Spiels betreut hat. (Info: Deutsche Telekom, Mai 2016)
Die Deutsche Telekom setzt mit dem mobilen Spiel „Sea Hero Quest“ im Rahmen ihrer Initiative Game for Good neue Maßstäbe in der Demenzforschung. Bis heute haben knapp 2,5 Millionen Menschen anonyme Daten erspielt, die in eine Grundlagenstudie zur Demenzforschung eingeflossen sind. Auf der größten und weltweit führenden Neuroscience Conference in San Diego wurden jetzt die Ergebnisse der Studie von beteiligten Wissenschaftlern des University College London vorgestellt.
Erstmals gibt es damit umfangreiche Normdaten zur räumlichen Orientierung von Menschen aller Altersgruppen und beiden Geschlechtern aus weltweit unterschiedlichen Regionen. Diese Normdaten gelten als zentraler Schritt für die Entwicklung neuer Verfahren zur frühzeitigen Diagnose von Demenz. Die Initiative, die die Deutsche Telekom gemeinsam mit dem University College London, der Universität von East Anglia, der gemeinnützigen Organisation Alzheimer’s Research sowie dem Spieleentwickler Glitchers innerhalb eines Jahres umgesetzt hat, gilt als die umfassendste Studie für die Demenzforschung weltweit.
Damit liefert die Deutsche Telekom erneut einen Beleg für ihre Innovationsführerschaft und kommt zugleich ihrer digitalen Verantwortung nach. „Millionen Menschen haben Daten für den Kampf gegen Demenz zur Verfügung gestellt. Mit dieser Datenflut aus einer sicheren Cloud geben wir der Wissenschaft die dringend benötigten Rohstoffe für Spitzenforschung“, sagte Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, am Rande des Nationalen IT-Gipfels in Saarbrücken, der sich mit dem digitalen Wandel in unserer Gesellschaft beschäftigt. „Im Gesundheitswesen ist die Digitalisierung bahnbrechend für den Fortschritt.“
Die Analyse der anonym erspielten Daten wurde von Dr. Hugo Spiers am University College London zusammen mit Dr. Michael Hornberger, Professor für Demenzforschung an der Universität von East Anglia, geleitet. Erste Ergebnisse zeigen, dass sich unsere räumliche Orientierung – anders als bisher angenommen – bereits ab dem frühen Erwachsenenalter verschlechtert und sich diese Entwicklung in der Regel ein Leben lang fortsetzt. So fanden die Neunzehnjährigen mit 74-prozentiger Wahrscheinlichkeit während des Spiels effektiv ins Ziel, während diese Trefferquote bei Fünfundsiebzigjährigen im Durchschnitt auf 46 Prozent sank.
Dr. Michael Hornberger kommentiert: „Eine der ersten Auswirkungen von Demenz ist der Verlust des räumlichen Orientierungsvermögens. Deshalb ist es von enormer Bedeutung, dass wir mehr über die räumlichen Navigationsfähigkeiten des Gehirns herausfinden und so verstehen, was genau sich bei beginnender Demenz verschlechtert.“
Die Ergebnisse legen nahe, dass die Gehirnregionen, die räumliche Orientierungsprozesse unterstützen, möglicherweise anfälliger für Demenz sind als die Bereiche, die zuständig für das Erinnerungsvermögen sind. Somit könnte es jetzt möglich sein, Demenz bei Patienten zu diagnostizieren, lange bevor sie Gedächtnisprobleme entwickeln. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse können neue diagnostische und therapeutische Verfahren entwickelt werden, um eine beginnende Demenz frühzeitiger zu erkennen und zu behandeln. Die Analyse des „Leuchtraketen-Levels“, das die Spieler herausfordert, zum Startpunkt ihrer Route zurückzuweisen, um ihre Pfad-Integrationsfähigkeiten zu untersuchen, weist auf fundamentale Navigationsunterschiede zwischen den Geschlechtern hin. Männer und Frauen wendeten in diesem Level nachweislich unterschiedliche räumliche Navigationsstrategien an. Signifikante Unterschiede wurden auch zwischen den Nationen festgestellt. Spieler aus nordischen Ländern (Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark) scheinen ein besonders ausgeprägtes räumliches Navigationsvermögen zu besitzen. Insgesamt wurden
Spiele-Daten aus weltweit 193 Ländern ausgewertet. Diese geschlechtsspezifischen und regionalen Unterschiede können zukünftig in Diagnose und Behandlung von Demenzpatienten einfließen und so möglicherweise Genauigkeit und Wirksamkeit der Therapie verbessern.
„Dies ist die bisher größte Studie dieser Art, die auch in ihrer Genauigkeit bei Weitem alle bisherigen Forschungen auf diesem Gebiet übertrifft“, unterstreicht Dr. Hugo Spiers die Bedeutung. „Die Ergebnisse bieten ein enormes Potential für dringend notwendige Entwicklungen in der Demenzforschung. Die frühzeitige Diagnose, noch bevor bei Patienten Gedächtnisprobleme auftreten, wäre ein Meilenstein. Wir haben mit der Studie die Chance, die Lebensumstände von Millionen demenzkranker Menschen entscheidend zu verbessern.“
Die Initiative zeigt, wie Digitalisierung die Voraussetzungen für Forschung positiv beeinflussen und wandeln kann. Innerhalb nur weniger Monate sind weltweit anonyme Spiel-Daten in einem enormen Umfang produziert worden. Die Cloud als digitaler Speicher des mobilen Spiels bildet das Fundament für Aufnahme, Ordnung und Verständnis dieser komplexen Datenbestände. Alle Daten werden mehrfach pro Sekunde sicher und anonym an die AppAgile-Plattform der T-Systems übermittelt, im hochsicheren Rechenzentrum in Deutschland gehostet und den Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt. Die Cloud ist der Motor der Digitalisierung. Welche Möglichkeiten die Digitalisierung des Gesundheitswesens mit sich bringt, unterstreicht auch Dr. Axel Wehmeier, Geschäftsführer der Telekom Healthcare Solutions: „Unsere digitale Expertise gepaart mit dem wissenschaftlichem Know-how unserer Partner haben die Demenzforschung einen großen Schritt vorangebracht. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Forschung funktioniert am effizientesten übergreifend und vernetzt. Jetzt arbeiten wir gemeinsam mit den Wissenschaftlern daran, ‚Sea Hero Quest’ als klinisches Untersuchungsinstrument für Demenzpatienten anzuwenden.“
Eingesetzt in der Klinik, können im nächsten Schritt mit Hilfe von „Sea Hero Quest“ Verbesserungen der räumlichen Orientierungsfähigkeiten gemessen und damit mögliche Therapieerfolge abgebildet werden. Ziel ist es auch, Anzeichen von Demenz frühzeitig zu entdecken und Aufschlüsse über die Wirksamkeit von Therapien an Patienten zu bekommen. Schließlich könnten mit diesem Messinstrument auch Studien zur Wirksamkeit medikamentöser Therapien objektiv bewertet werden.
Die detaillierte Auswertung aller Daten wird voraussichtlich noch zwei Jahre in Anspruch nehmen. Dabei werden zusätzliche Fragen, die den Spielern von „Sea Hero Quest“ gestellt wurden, mit in die Bewertung einfließen – wie beispielsweise die Selbsteinschätzung der räumlichen Orientierungsfähigkeit, das geographische Umfeld, in dem die Menschen aufgewachsen sind, oder die Schlafdauer und Reisezeiten pro Tag. Das kostenlose Spiel kann im App Store und bei Google Play heruntergeladen werden. Alle Spiel-Daten werden weiterhin den Wissenschaftlern und damit der Demenzforschung zur Verfügung gestellt. (Info: Deutsche Telekom, November 2016)
8. Januar 2017
Sea Hero Quest
Diese Diashow benötigt JavaScript.
Spielen und gleichzeitig Gutes tun – das ist ab mit dem mobilen Spiel „Sea Hero Quest“ möglich, mit dem die Deutsche Telekom die Demenzforschung unterstützt. Wie das Unternehmen auf der re:publica in Berlin bekannt gab, soll mit Hilfe des Spiels die Grundlagenforschung für Demenz einen großen Schritt nach vorne gebracht werden. Die Deutsche Telekom hat das Projekt in enger Zusammenarbeit mit internationalen Partnern aus Forschung und Wissenschaft entwickelt. Dazu gehören die gemeinnützige Organisation Alzheimer’s Research, das University College London, die Universität von East Anglia sowie der Spieleentwickler Glitchers.
Demenz ist eine der größten medizinischen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Schätzungen zufolge leben weltweit knapp 50 Millionen Menschen mit Demenz. Laut dem „Global Alzheimer’s Report 2015“ werden im Jahr 2050 rund 135 Millionen Menschen betroffen sein. Die Krankheit schränkt vor allem das Erinnerungsvermögen ein und führt bei Betroffenen auch zu Desorientierung und Isolation. Sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt, rechnet die Deutsche Alzheimer Gesellschaft mit etwa drei Millionen Erkrankten im Jahr 2050 in Deutschland. Demenz ist keine reine Alterskrankheit und kann jeden treffen – unabhängig von Alter, erblicher Veranlagung, Lebensstil oder sozialem Status.
Die Deutsche Telekom ist überzeugt, dass innovative Technologien und neue Services, wie mobile Spiele, unser Leben verbessern können. Hans-Christian Schwingen, Markenchef der Deutschen Telekom: „Weltweit verbringen Menschen drei Milliarden Stunden mit Onlinespielen, insbesondere auf Smartphones – pro Woche! Da wir bei der Telekom an die Kraft des Teilens glauben, haben wir überlegt, wie wir viele Menschen für die Idee begeistern können, Spielen und gleichzeitig Gutes tun miteinander zu verbinden. Dabei ist ein neuartiges mobiles Spiel heraus gekommen, das nicht nur Spaß macht, sondern jedem Spieler auch nur wenig Zeit abverlangt, um die Demenzforschung einen großen Schritt voran zu bringen.“
Bei „Sea Hero Quest“ werden Wissenschaftlern anonyme Spiel-Daten über das Navigationsverhalten und die räumliche Orientierung des jeweiligen Spielers zur Verfügung gestellt. Denn die Einschränkung der räumlichen Orientierung ist bei vielen Demenzkranken ein frühes und alltagsrelevantes Symptom. Sie finden sich selbst in vertrauten Umgebungen nicht mehr zurecht. Jüngste klinische Untersuchungen geben zwar Anlass zur Hoffnung, dass es künftig möglich sein wird, den Krankheitsverlauf von Alzheimer, der häufigsten Form von Demenz, zu verzögern. Allerdings bleiben Früherkennung und Diagnose der demenziellen Erkrankungen eine Herausforderung.
Forschern in aller Welt liegen zwar Daten von Erkrankten vor, aber kaum Vergleichsdaten von gesunden Menschen. Die Analyse der Daten aller Spieler aus „Sea Hero Quest“ wird dazu beitragen, erstmals Normdaten für die räumliche Orientierung zu gewinnen. Diese Normdaten werden als Grundlage für die frühzeitige Diagnose einer Demenz dringend benötigt. „Sea Hero Quest“ kann auf dem Smartphone oder Tablet gespielt werden. Die Spieler begeben sich auf eine Entdeckungsreise und steuern mit dem Boot durch verschiedene Landschaften. Wie sie anhand von Karten durch die virtuellen Welten navigieren, gibt den Wissenschaftlern Aufschluss über das menschliche Orientierungsverhalten. In jeder Spielsekunde werden anonyme Daten über das Navigationsverhalten der Spieler gesammelt. So können 100.000 Spieler in zwei Minuten Spielzeit Daten generieren, die sonst über 50 Jahre herkömmlicher Forschung auf diesem Gebiet beansprucht hätten. Dazu Dr. Hugo Spiers, University College London: „Dieses Projekt bietet erstmals die Chance zu untersuchen, wie sich tausende von Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen räumlich orientieren. Es hilft Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie wir unser Gehirn beim Navigieren nutzen. Zudem unterstützt es die Demenzforschung bei zukünftigen Arbeiten zu Diagnostik und Arzneimitteltherapie.”
Hilary Evans, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Organisation Alzheimer’s Research, unterstreicht die Bedeutung des Projektes: „In der Demenzforschung gibt es bisher kein Projekt dieser Größenordnung. Mit dem von der Deutschen Telekom initiierten mobilen Spiel „Sea Hero Quest“ können wir einen unschätzbaren Datenpool erheben. Bisher dauerte es Jahre, Vorhaben dieser Art zu koordinieren, und die Ergebnisse lieferten bestenfalls eine Momentaufnahme über das Verhalten einer sehr kleinen Gruppe von Freiwilligen. An der bislang größten Studie zur räumlichen Orientierung nahmen knapp 600 Freiwillige teil. Der Forschung einen Zugang zu einer Crowd-Sourced-Datenbank dieser Art und Größenordnung zu gewähren und noch dazu in so kurzer Zeit – das ist genau die Art von Innovation, die wir benötigen, um den nächsten Durchbruch in der Demenzforschung zu erzielen.“
„Sea Hero Quest“ ist weltweit für iOS- und Android-Geräte verfügbar und kann ab sofort über den App Store sowie Google Play heruntergeladen werden. Das Spiel ist kostenlos. Innerhalb des Spiels werden anonyme Daten über das Navigationsverhalten gesammelt. Zusätzlich können die Spieler freiwillige Angaben zu Geschlecht, Alter und Herkunftsland machen. Die anonymen Daten werden gemäß deutschem Bundesdatenschutzgesetz in einem hochsicheren Rechenzentrum der T-Systems in Deutschland gespeichert. Um möglichst viele Menschen auf „Sea Hero Quest“ aufmerksam zu machen und so Daten zu generieren, begleitet die Deutsche Telekom die „Game for Good“-Initiative in dreizehn europäischen Ländern mit Kommunikationsmaßnahmen – unterstützt von Saatchi & Saatchi, London, die als Kreativagentur auch die Entwicklung und Umsetzung des Spiels betreut hat. (Info: Deutsche Telekom, Mai 2016)
Die Deutsche Telekom setzt mit dem mobilen Spiel „Sea Hero Quest“ im Rahmen ihrer Initiative Game for Good neue Maßstäbe in der Demenzforschung. Bis heute haben knapp 2,5 Millionen Menschen anonyme Daten erspielt, die in eine Grundlagenstudie zur Demenzforschung eingeflossen sind. Auf der größten und weltweit führenden Neuroscience Conference in San Diego wurden jetzt die Ergebnisse der Studie von beteiligten Wissenschaftlern des University College London vorgestellt.
Erstmals gibt es damit umfangreiche Normdaten zur räumlichen Orientierung von Menschen aller Altersgruppen und beiden Geschlechtern aus weltweit unterschiedlichen Regionen. Diese Normdaten gelten als zentraler Schritt für die Entwicklung neuer Verfahren zur frühzeitigen Diagnose von Demenz. Die Initiative, die die Deutsche Telekom gemeinsam mit dem University College London, der Universität von East Anglia, der gemeinnützigen Organisation Alzheimer’s Research sowie dem Spieleentwickler Glitchers innerhalb eines Jahres umgesetzt hat, gilt als die umfassendste Studie für die Demenzforschung weltweit.
Damit liefert die Deutsche Telekom erneut einen Beleg für ihre Innovationsführerschaft und kommt zugleich ihrer digitalen Verantwortung nach. „Millionen Menschen haben Daten für den Kampf gegen Demenz zur Verfügung gestellt. Mit dieser Datenflut aus einer sicheren Cloud geben wir der Wissenschaft die dringend benötigten Rohstoffe für Spitzenforschung“, sagte Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, am Rande des Nationalen IT-Gipfels in Saarbrücken, der sich mit dem digitalen Wandel in unserer Gesellschaft beschäftigt. „Im Gesundheitswesen ist die Digitalisierung bahnbrechend für den Fortschritt.“
Die Analyse der anonym erspielten Daten wurde von Dr. Hugo Spiers am University College London zusammen mit Dr. Michael Hornberger, Professor für Demenzforschung an der Universität von East Anglia, geleitet. Erste Ergebnisse zeigen, dass sich unsere räumliche Orientierung – anders als bisher angenommen – bereits ab dem frühen Erwachsenenalter verschlechtert und sich diese Entwicklung in der Regel ein Leben lang fortsetzt. So fanden die Neunzehnjährigen mit 74-prozentiger Wahrscheinlichkeit während des Spiels effektiv ins Ziel, während diese Trefferquote bei Fünfundsiebzigjährigen im Durchschnitt auf 46 Prozent sank.
Dr. Michael Hornberger kommentiert: „Eine der ersten Auswirkungen von Demenz ist der Verlust des räumlichen Orientierungsvermögens. Deshalb ist es von enormer Bedeutung, dass wir mehr über die räumlichen Navigationsfähigkeiten des Gehirns herausfinden und so verstehen, was genau sich bei beginnender Demenz verschlechtert.“
Die Ergebnisse legen nahe, dass die Gehirnregionen, die räumliche Orientierungsprozesse unterstützen, möglicherweise anfälliger für Demenz sind als die Bereiche, die zuständig für das Erinnerungsvermögen sind. Somit könnte es jetzt möglich sein, Demenz bei Patienten zu diagnostizieren, lange bevor sie Gedächtnisprobleme entwickeln. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse können neue diagnostische und therapeutische Verfahren entwickelt werden, um eine beginnende Demenz frühzeitiger zu erkennen und zu behandeln. Die Analyse des „Leuchtraketen-Levels“, das die Spieler herausfordert, zum Startpunkt ihrer Route zurückzuweisen, um ihre Pfad-Integrationsfähigkeiten zu untersuchen, weist auf fundamentale Navigationsunterschiede zwischen den Geschlechtern hin. Männer und Frauen wendeten in diesem Level nachweislich unterschiedliche räumliche Navigationsstrategien an. Signifikante Unterschiede wurden auch zwischen den Nationen festgestellt. Spieler aus nordischen Ländern (Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark) scheinen ein besonders ausgeprägtes räumliches Navigationsvermögen zu besitzen. Insgesamt wurden
Spiele-Daten aus weltweit 193 Ländern ausgewertet. Diese geschlechtsspezifischen und regionalen Unterschiede können zukünftig in Diagnose und Behandlung von Demenzpatienten einfließen und so möglicherweise Genauigkeit und Wirksamkeit der Therapie verbessern.
„Dies ist die bisher größte Studie dieser Art, die auch in ihrer Genauigkeit bei Weitem alle bisherigen Forschungen auf diesem Gebiet übertrifft“, unterstreicht Dr. Hugo Spiers die Bedeutung. „Die Ergebnisse bieten ein enormes Potential für dringend notwendige Entwicklungen in der Demenzforschung. Die frühzeitige Diagnose, noch bevor bei Patienten Gedächtnisprobleme auftreten, wäre ein Meilenstein. Wir haben mit der Studie die Chance, die Lebensumstände von Millionen demenzkranker Menschen entscheidend zu verbessern.“
Die Initiative zeigt, wie Digitalisierung die Voraussetzungen für Forschung positiv beeinflussen und wandeln kann. Innerhalb nur weniger Monate sind weltweit anonyme Spiel-Daten in einem enormen Umfang produziert worden. Die Cloud als digitaler Speicher des mobilen Spiels bildet das Fundament für Aufnahme, Ordnung und Verständnis dieser komplexen Datenbestände. Alle Daten werden mehrfach pro Sekunde sicher und anonym an die AppAgile-Plattform der T-Systems übermittelt, im hochsicheren Rechenzentrum in Deutschland gehostet und den Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt. Die Cloud ist der Motor der Digitalisierung. Welche Möglichkeiten die Digitalisierung des Gesundheitswesens mit sich bringt, unterstreicht auch Dr. Axel Wehmeier, Geschäftsführer der Telekom Healthcare Solutions: „Unsere digitale Expertise gepaart mit dem wissenschaftlichem Know-how unserer Partner haben die Demenzforschung einen großen Schritt vorangebracht. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Forschung funktioniert am effizientesten übergreifend und vernetzt. Jetzt arbeiten wir gemeinsam mit den Wissenschaftlern daran, ‚Sea Hero Quest’ als klinisches Untersuchungsinstrument für Demenzpatienten anzuwenden.“
Eingesetzt in der Klinik, können im nächsten Schritt mit Hilfe von „Sea Hero Quest“ Verbesserungen der räumlichen Orientierungsfähigkeiten gemessen und damit mögliche Therapieerfolge abgebildet werden. Ziel ist es auch, Anzeichen von Demenz frühzeitig zu entdecken und Aufschlüsse über die Wirksamkeit von Therapien an Patienten zu bekommen. Schließlich könnten mit diesem Messinstrument auch Studien zur Wirksamkeit medikamentöser Therapien objektiv bewertet werden.
Die detaillierte Auswertung aller Daten wird voraussichtlich noch zwei Jahre in Anspruch nehmen. Dabei werden zusätzliche Fragen, die den Spielern von „Sea Hero Quest“ gestellt wurden, mit in die Bewertung einfließen – wie beispielsweise die Selbsteinschätzung der räumlichen Orientierungsfähigkeit, das geographische Umfeld, in dem die Menschen aufgewachsen sind, oder die Schlafdauer und Reisezeiten pro Tag. Das kostenlose Spiel kann im App Store und bei Google Play heruntergeladen werden. Alle Spiel-Daten werden weiterhin den Wissenschaftlern und damit der Demenzforschung zur Verfügung gestellt. (Info: Deutsche Telekom, November 2016)
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